Die Silikatfarben gehören zu den Anstrichstoffen mit den mineralischen Bindemitteln. Die Kalkfarben werden überwiegend bei der Denkmalpflege und im Lehmbau genutzt. Die Kalkfarben konnten sich nur bedingt witterungsstabil zeigen. Die Silikatfarbe allerdings ist langlebig und auch witterungsbeständig. Besonders beliebt ist die Nutzung der Silikatfarbe für die Fassade der Industrieeinrichtung.
Die Farbe ist durch die hohe Diffussionsoffenheit auch für das Innenraumklima sehr geeignet. Wurde eine Wand mit der Silikatfarbe gestrichen, ist sie so wasserdampfoffen wie der Untergrund. Dies liegt daran, weil die Farbe an sich nicht den Dampf aufhält. Bauschäden können so verhindert werden, denn die Feuchtigkeit aus dem Bau kann immer nach außen diffundieren. Auf der Oberfläche kann sich auch keine Kondensatfeuchte bilden und so wird die Gefahr von Pilz- und Algenbefall reduziert.
Was ist für die Silikatfarbe zu beachten?
Der Grund für die Langlebigkeit und die Besonderheit von der Silikatfarbe ist die Art und Weise, wie die Verbindung mit dem Untergrund ist. Verglichen mit weiteren Anstrichen bildet die Silikatfarbe nicht die Schicht auf dem Untergrund, sondern es gibt die unlösbare Verbindung damit. Der Vorgang wird dabei als Verkieselung bezeichnet. Bei der Silikatfarbe ist das Bindemittel Kaliwasserglas und deshalb wird die Farbe zum Teil auch Wasserglasfarbe bezeichnet. Kohlendioxyd wird aus der Luft aufgenommen, wenn die Farbe trocknet. Das Wasserglas verkieselt und an den Untergrund werden die Pigmente gebunden. Wird reine Silikatfarbe genutzt, sollten Untergründe verkieselungsfähig sein.
Wichtige Informationen für die Silikatfarbe
Eine reine Silikatfarbe wird am besten nur mit Vorkenntnissen genutzt. Wichtig ist eine gute Beratung, bevor die Farbe genutzt wird. Die Lieferung erfolgt meist als zweikomponentige Trockenware und vor der Verarbeitung ist wichtig, dass die Trockenware rechtzeitig angesetzt wird. Die angesetzte Farbe muss dann innerhalb von ein bis zwei Tagen verbraucht werden. Die einkomponentige Farbe allerdings kann aus dem Eimer direkt gebrauchsfertig entnommen werden. Es handelt sich um die Dispersionssilikatfarbe, wo bereits der begrenzte Anteil Dispersion von dem Hersteller zugeführt wurde.
Die Verarbeitung ist dann leichter möglich und die Farbe eignet sich dann auch für Industrieeinrichtungen und Untergründe, welche sonst oft nicht mit der Silikatfarbe gestrichen werden kann. Die Diffussionsoffenheit ist dann allerdings auch etwas verringert. Die Silikatfarbe gilt im Allgemeinen als dauerhaft und es gibt das gute Diffussionsvermögen. Die Farbe ist zudem sehr alkalisch und so wirksam gegen den Befall von Mikroorganismen und gegen Fungizide. Dies liegt daran, weil es keine organischen Bestandteile bei der Farbe gibt und das Feuchte-Regulierungsverhalten ist sehr gut. Durch die überwiegend mineralische Bindung lädt sich die Farbe nicht statisch auf und an der Oberfläche haftet Staub dann nur geringfügig. Die Flächen verschmutzen dann nicht so leicht.